5. Kapitel – Chapter 5

Die Reise nach England

Einen Monat später trafen sich die bildhübschen Teilnehmer der Abenteuerreise erneut in der Wohnung von Vera, um einen netten Plausch zu halten und ihre Fotos auszutauschen. Helen Richards erzählte Jonathan Fischer, dass sie seit kurzem den Gesang in einem Schülerkreis anleitet und fragte ihn, ob er am darauf folgenden Samstag mitkommen möchte. Das war ein doppelter Wink mit dem Zaunpfahl auf den Jonathan sich nicht zweimal bitten ließ. Das Gebetstreffen fand in der Wohnung eines Lehrers namens Otto Blümchen statt, der auf einem Sindelfinger Gymnasium Ev. Religion, Englisch und Sport unterrichtete. Außer den drei Erwachsenen hatten sich ein Mädchen und drei Jungen seiner neunten Klasse eingefunden. Helen war als Engländerin geradezu prädestiniert, den evangelischen Religionslehrer zu unterstützen. Blümchen bat sie, einen behandelten Bibeltext in reinstem Oxford Englisch vorzulesen und sich anschließend mit ihnen, in ihrer Heimatsprache darüber auszutauschen. Der wöchentliche Schülertreff begann, durch Helens Mitarbeit weiter zu wachsen, und bald versammelten sich zwölf Leute. Jonathan bekam die Idee, als bayerischer Schachmeister durch eine Simultanveranstaltung mehr Schüler anzulocken. Sein neuer Fürsprecher Otto buchte für Samstag ein Klassenzimmer und kurbelte kräftig an der Werbetrommel. Die Tische wurden in dem Schulraum im Viereck aufgestellt und vierzig Schachbretter darauf aufgebaut. Jonathan befand sich stehend in der Mitte des Quadrats und begab sich in Windeseile von einem Brett zum nächsten. In zwei Stunden war Jonathan fertig und war bis auf eine Partie siegreich geblieben. Der clevere Pfarrersohn Christoph Ziegler war nicht nur Mitglied in der BGG Stuttgart – Biblische Glaubensgemeinde 1955 e.V. – sondern auch im Schachverein SV Wolfbusch 1956 e.V. und münzte seinen Bedenkzeit-Vorsprung in einen gekonnten Sieg um. Es war nicht verwunderlich, dass Christoph in der nächsten Woche wieder kam, um die Gemeinschaft mit Jonathan zu genießen. Erstaunlich war eher, dass die Sindelfinger Wohnung von Otto Blümchen mit dreißig Schülern brechend voll war. Der begehrte Single Otto war nicht nur ein pädagogisch äußerst wertvoller Lehrer, sondern eine liebende Vaterfigur die christliche Werte durch das eigene Leben vermittelte.

Einige Eltern ließen sich von seinem Engagement ebenfalls überzeugen und stellten sich zur Verfügung, wenn Chauffeure für Alternativprogramme benötigt wurden. Fahrradausflüge, Wanderungen und Grillfeste gehörten genauso zu den Programmen, wie ein vierteljährlich stattfindender Jesus-Treff. Dreitausend Teilnehmer versammelten sich regelmäßig bei lauter Rockmusik in einem neu erbauten Gospelforum um More of God zu erleben. Die christliche Band Beat Generation, deren Vocalist Tobi Veigel normalerweise durchs Programm führte und Drummer Simon Wörner, der für durchschlagenden Betrieb sorgte, organisierte den Event. Für Beat Generation war es normal, mit mehreren Songs in den Charts vertreten zu sein, und die christlichen Musiker waren kurz davor, die deutsche Ausscheidung zum Eurovision Song Contest zu gewinnen. Denn als größten Erfolg erreichten sie einmal den zweiten und einmal den dritten Platz bei der Musiktelefonwahlsendung. Christen aller Konfessionen hatten sich für sie die Finger wund gewählt.

Lehramtsreferentin Helen bekam die Idee, eine Sprachreise an die Südostküste Englands für die christlichen Englischpauker zu organisieren. Sie war mit dem Pastor der Gemeinde des Königs in Ramsgate befreundet, dessen Kirchenmitglieder gerne bereit waren, ihre Häuser für die Sprachschüler zu öffnen. Blümchen trug die Möglichkeit anlässlich eines Elternabends vor und stieß auf Begeisterung. In kurzer Zeit hatten sich dreißig Schüler, von denen einige aus anderen Klassen stammten, für den Sommerurlaub angemeldet, was die Kapazitätsgrenze sprengte. Die zwei eifrigsten Besucher des Schülertreffs Christoph Ziegler und Markus Ruf, ein Oberministrant aus der St. Nikolaus Kirche, meldeten sich ebenso an, wie ihre drei erwachsenen Vorbilder der Samstagtreffen.

Die Reise führte mit dem Flugzeug nach London und weiter mit dem Zug nach Ramsgate. Der bibeltreue Pfingstpastor Aaron Spelton hatte sich alle Mühe gegeben, ein abwechslungsreiches Programm zu gestalten. Neben dem täglichen Unterricht in einem der Sprachinstitute wurden zahlreiche Ausflüge organisiert. Die in der Grafschaft Kent gelegene alte Universitätsstadt Canterbury, die Tunnelausstellung und das Schloss von Dover und ein Vergnügungspark in Margate waren beliebte Ausflugziele.

Nach dem ersten Sonntagsgottesdienst versammelten sich die Gasteltern mit ihren Mitbewohnern zu einem Barbecue bei den Sportplätzen am Wembley Park. Die überwiegend männlichen Schüler waren leidenschaftliche Fußballspieler, wobei die Mädchen lieber mit ihrem Sportlehrer Blümchen Volleyball spielten. Jonathan wohnte bei einem Junggesellen namens Erwin Vilde, der das deutsch englische Fußballspiel zwischen der Gemeindejugend und den Sprachschülern organisiert hatte. Die Partie im Park Stadion gestaltete sich knapp und verbissen, doch am Ende hieß es nach einigen umstrittenen Szenen 4 zu 2 für die Engländer. Bedauerlicherweise trübte der grätschende Verteidiger Vilde durch die abgewetzten Stahlstollen seiner Nike-Schuhe die glückliche Atmosphäre. Der durch seine aggressive Spielweise auffallende Erwin verschuldete an seinem Gegenspieler und Gast Jonathan bei einem Tackling eine tiefe Schnittwunde am Oberschenkel, was die Stimmung erheblich trübte. Der Deutsche Nationalstürmer Fischer, der mit seinen Adidas-Fußballschuhen ein Tor des Jahres per Fallrückzieher erzielt hatte, musste von Aaron Spelton schnell ins Krankenhaus gefahren werden, um genäht zu werden.

Am folgenden Montag bot sich für den lädierten Jonathan neben den Sprachstudien die Möglichkeit, sich mit den anderen Urlaubern, am Nahe des Fährhafens gelegenen kargen Badestrand zu erholen. Die angehimmelte Helen hatte am Nachmittag einen kühlere Luft spendenden Sonnenschirm mitgebracht und rieb ihm genüsslich mit einer Bübchen-Sonnenmilch den Rücken ein. Der eine dunkle Sonnenbrille tragende Patient ergötzte sich sichtlich an den Schattierungen ihres perfekten Oberkörpers. Jonathan beglückte sich weiter an seiner Umgebung mit den zwei englischen Abhängen, bis er nicht mehr wagte sich umzudrehen. Der in seine Lutherbibel versunkene Blödelbarde Otto schien etwas bemerkt zu haben, denn er fragte ihn unerwartet ironisch, ob sein behandelter Schenkel noch verhärtet sei. Jonathan entgegnete, dass ein steifer Unterarm, den er sich in einem einwöchigen Spanischen Tenniscamp zugezogene hat, ihm mehr Probleme bereiten würde. Das Ambiente und Klima an der frischen Seeluft in Ramsgate wären überhaupt viel heilsamer, als die staubigen Trainingszeiten mit seinen zwei Stammheimer Emmerholz-Clubfreunden auf Mallorca. Die bezaubernde Helen rettete die Lage, indem sie das Gespräch auf den von Theologen verworfenen himmlischen Zufallsgenerator lenkte. Sie schwärmte vom Bibel-schlag-auf-Finger-zeig-drauf-Spiel, machte ihre Augen zu und deutete auf die Stelle: „Ich beschwöre euch, Töchter Jerusalems: Was wollt ihr wecken, was aufstören die Liebe, bevor es ihr gefällt.“ Der am ganzen Körper braun behaarte Otto fuhr fort, folgende altdeutsche Schrift zu verkünden: „Sieh nicht an seine Gestalt noch an seine große Person, ich habe ihn verworfen. Denn es geht nicht wie ein Mensch sieht: Ein Mensch sieht was vor Augen ist, der Herr sieht aber das Herz an.“ „Meint er etwa damit mich?”, arbeitete es in Jonathan, der seine modernere Senfkornbibel nahm und den Minivers: „Besser offene Rüge als verborgen gehaltene Liebe!“, aufschlug. Die Männer wollten aufhören, doch die Badenixe Helen konnte sich nicht beherrschen, denn schon blätterte sie im Neuen Testament, dem hinteren Teil der Bibel: „So sie aber sich nicht mögen enthalten, so laß sie freien. Es ist besser freien denn Brunst leiden.“ Lautes Gelächter erschallte. Der ein Netz auswerfende Fischer nutzte den Moment aus und kam seinem Rivalen Blümchen zuvor. Schnell entflechtete er absichtlich das berühmte dreizehnte Kapitel des ersten Korintherbriefs aus seinen vielen Registern und flüsterte: „Die Liebe erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles.“ Der besonnene Otto berief sich zum Abschluss auf folgendes Zitat: „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“

Beim Abendessen hatte Jonathan ganz schön schwer zu kauen, was nicht nur an den zähen, überbrutzelten Schweine-Steaks seines heftig tätowierten Kochs Erwin lag. Hatte Gott tatsächlich durch das verrückte Spiel gesprochen oder war alles nur Blöff? Warum musste er zum wiederholten Mal diese Reich Gottes Stelle gesagt bekommen? Das Wichtigste in seinem Leben war gewiss doch, dass er endlich eine Freundin bekommt. Na klar, den ersten Kurzvers musste er genau beherzigen, indem er seine Liebe gegenüber Helen in einem passenden Moment gesteht, sonst würden sie beide sicherlich vor Sehnsucht früher oder später zerschmelzen.

Am nächsten wolkenbedeckten Tag wurde anlässlich eines Steilküsten-Spaziergangs entlang von sieben viktorianischen Buchten das in Broadstairs gelegene Haus von Charles Dickens besucht. Es war im Keller zum Seeräuber-Museum umgebaut worden und bat viel Einblick in das Leben des Arbeiterkindes und Erfolgsautors von Oliver Twist und David Copperfield. Jonathan schmerzte die Wunde an seinem Bein. Er biss sich jedoch lieber die Zähne zusammen, um an der Seite der schmucken Helen mitzuwandern. Am Liebsten hätte er ihr gleich einen Freundschaftsring angesteckt. Bei der großen Gruppe ergab sich jedoch für den Verliebten noch nicht die günstige Konstellation für ein ungestörtes Zuneigungsbekenntnis.

Doch zunächst erlebte Jonathan eine nicht für möglich gehaltene Reich Gottes Erfahrung. Er meinte, dass der redende Herr der Schöpfung ihn bei folgender Begebenheit selbst angesprochen hatte:

Ein Höhepunkt der zweiwöchigen Reise war ein besonderer Jugendgottesdienst in der Mitte der Woche. Becky Spelton, die Pastorentochter leitete mit ihrer hohen Stimme eine Jugendband, in die sich Helen Richards eingeklingt hatte. Es wurden eine halbe Stunde lang englischsprachige Lieder vorgetragen, deren mit einem Overheadprojektor an eine Leinwand geworfenen Texte, von den Schülern leicht mitgesungen werden konnten. Anschließend versuchte die siebzehnjährige Becky, das Wirken des Heiligen Geistes anhand vieler biblischen Beispiele zu erläutern, was Jonathan interessiert am zweiten Mikrofon ins Deutsche übersetzte. Am Ende wurden weiter Gesänge angestimmt und Beckys Speltons Stimmbänder und Zunge fingen an, in einer fremdartigen Sprache zu singen. Gino Padre, ein in Rom geborener Schüler kam aufgeregt zu Jonathan gerannt und übersetzte ihm folgende Sätze, die sich bei der Sängerin im Wechselspiel auf italienisch wiederholten: „Meine lieben Kinder, reinigt euch, denn bald werde ich große Wunder an euch tun. Ich werde meinen Geist über euch ausgießen und ihr werdet weissagen und Träume bekommen. Fürchtet euch nicht, denn so wie das Wasser die Meere bedeckt, wird meine Herrlichkeit überaus schwer über euch sein.“ Jonathan fragte Aaron, ob seine Tochter Italienisch spricht, was dieser verneinte. Die gesungenen Sätze wurden von Gino und Jonathan Wort für Wort an den Gastpastor Spelton weitergegeben. Aaron notierte jede Einzelheit und meinte, dass Gott etwas ganz besonderes mit der Europäischen Gemeinschaft vor hat.

Am nächsten Morgen reisten die Stuttgarter Touristen mit dem Zug nach London, um eine Besichtigungstour durchzuführen. Die Schüler genossen den Blick vom Oberdeck eines der zahlreichen Doppelstockbusse auf die vielen Sehenswürdigkeiten. Jonathan besaß in seiner Nebensitzerin Helen die kompetenteste und charmanteste Fremdenführerin. Sie kutschierten an der Tower Bridge und dem Westminster Palast vorbei und hörten dazu die Glocken von Big Ben läuten. Es gab zahlreiche interessante Plätze zu sehen, wie den Parliament Square und den Trafalgar Square bis sie den bekanntesten Ort, den Buckingham Palace passierten. Sie hatten das Riesenglück, einen Festtag zu erleben, an dem sich die Herrscherin Queen Elizabeth II. in einem weißen Rolls Royce Phantom feiern ließ. Zahlreiche Fotos, auf denen das königliche Staatsoberhaupt gut gelaunt den Menschen zuwinkte, wurden von den erfreuten Schülern geschossen. Vor dem chinesischen Mittagessen besuchte ein vornehmlich weiblicher Teil der Gruppe Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett, während die Männer sich mehr für das London Transport Museum interessierten.

Eine freie Nachmittagszeit wurde von Blümchen eingeplant, bevor die Teilnehmer zu ihrem fünf Uhr Zug an die Victoria-Station zurückkehren sollten. Otto erklärte, dass er großes Vertrauen in die Schüler legt, wenn sie unbeaufsichtigt durch Londons Straßen gehen, und er erwartete, dass sich jeder pünktlich auf den Rückweg begibt. Helen nützte das Angebot, um eine Weile mit Jonathan alleine verbringen zu können und lud ihn ein, ihre Heimatkirche in Kensington Temple zu besichtigen und einen christlichen Buchladen im Untergeschoss zu besuchen. Helen wollte Freicoupons von Kingsway Music für eine „Champion of the World“ CD von ihrem Onkel Noel Richards einlösen, und Jonathan interessierte sich für ein Buch mit dem Titel „Bibellesen mit Vision“ von Rick Prince. Der zufällig ebenfalls shoppende Hauptpastor Colin Dye begrüßte die zwei freundlich. Als er hörte, dass Jonathan von Stuttgart kommt, empfahl er ihm, die Autobiografie „In des Töpfers Hand“ von Paula Gassner zu lesen. Die schwäbische Gründerin der BGG Biblischen Glaubens Gemeinde hatte anscheinend in den dreißiger Jahren eine Zeit in London verbracht und als Missionarin im Hyde Park gewirkt.

Das brachte Helen auf die Idee, Jonathan in ein Cafe des großen Parks der Landeshauptstadt einzuladen. Das Ausflugsziel hatte eine Freiterrasse mit romantischer Aussicht auf einen künstlich angelegten See, in dem ein turtelndes Schwanenpärchen seine Runden schwamm. Jonathans Blick blieb an Helens rosa Bluse haften, deren tiefer Ausschnitt seine Uroma von oben betrachtet als zu gewagt ansehen würde. Er lenkte die Perspektive auf ein christliches Buch von Derek Warren, das von einem Leben mit Vision handelte und beide gelesen hatten. Ihm fiel eine Stelle ein, in der der Autor davon berichtete, jahrelang an der Speakers Corner in London gepredigt zu haben. Helen wusste, dass dieser Platz sich ganz in der Nähe befand. Sie riefen den Kellner, bezahlten und spazierten in Richtung des nordöstlichen Endes des königlichen Parks. Die Unterhaltung über den New York Times Bestseller wiederholte sich sehr harmonisch, denn sie stellten fest, dass sie in allen Lebensfragen übereinstimmten. Jonathan schaute seiner flotten Gesprächspartnerin in die hellgrünen Augen, nahm sein Herz in die Hand und fragte, ob sie seine Freundin werden möchte. Helen gestand ihm, dass sie sich am Ende der Albanienreise in ihn verliebt hatte, und sie ihn deshalb auch in England dabei haben wollte. Das junge Glück fasste sich zufrieden an den Händen, so dass ihrem einträchtigen Schicksal nichts mehr im Wege zu stehen schien. Die zwei zärtlich Verbundenen nahten sich der Stelle, an der jeder, der die Königsfamilie nicht in den Schmutz zog, eine Rede halten durfte. Als sie Christoph und Markus unter den Zuhörern entdeckten, ließen sie ihre Hände schnell wieder los. Die Schüler, die beide einmal Theologie studieren wollten, lauschten, ob jemand vom christlichen Glauben redete. Es hatten sich zwei Menschenansammlungen gebildet, bei denen tatsächlich über andere Weltreligionen gesprochen wurde. Die sich gefundene vierköpfige Heilsarmee beschloss ein paar englische Worship Songs zu singen, die Helen anstimmte. Wenige Leute blieben stehen und hörten zu. Diese waren wahrscheinlich Christen, dachte sich Jonathan und nahm seinen ganzen Mut zusammen. Er begann zu erzählen wie Gott sein Leben verändert hat und welche übernatürlichen Abenteuer er erleben durfte. Er versprach den Zuhörern, dass diese Gott persönlich erfahren können. Dieser beherzte Auftritt imponierte Helen viel mehr, als seine Schachkünste. Ein hinzugekommener obdachloser Alkoholiker übergab im Gebet sein Leben an Jesus und fing an, heftig zu weinen. Die neuen Freunde hätten ihn gerne weiter betreut, doch die Zeit begann knapp zu werden. Nachdem sie ihm an einem Stand etwas zu essen gekauft hatten, begaben sie sich in die Marble Arch Station und betraten die einfahrende Untergrundbahn. Es war ihnen äußerst peinlich, als sie nach einmaligem Umsteigen erst fünf nach fünf bei Otto und dem anderen Teil der Schüler am Zentralbahnhof ankamen. Denn sie waren dafür verantwortlich, dass alle eine Stunde auf den nächsten Zug warten mussten. „Mein lieber Schwan!“, meinte Otto Blümchen und die unangenehm berührte Helen Richards schämte sich mit Jonathan Fischer um die Wette, da sie wussten, dass ein Leiter immer mit gutem Beispiel voran geht.

Am Abend traf sich das frisch verliebte Pärchen gemeinsam mit Otto im Ramsgater Honeysuckle Inn Pub, um ein von Blümchen empfohlenes dunkles Guinness Extra Stout Bier zu probieren, dessen starker bitterer Geschmack dem „Sweet Couple“ nicht behagte. Sie erzähltem dem Alkohol-Verführer, dass sie sich enger befreundet hatten und erklärten ausführlich den Grund Ihrer Verspätung. Der fesche und adrette Otto, der insgeheim auch ein Auge auf Helen geworfen hatte, gab Ihnen den Ratschlag, mit dem Austausch von Zärtlichkeiten nicht zu schnell zu weit zu gehen, da ein zu enger körperlicher Kontakt bei Trennungen große Schmerzen verursacht. Er zitierte aus dem Buch „Gott stiftet Ehen“ von Derek Warren, dass Gott die von ihm bestimmten Gläubigen zusammenführt und als Paar besonders segnet, wenn sie jungfräulich in die Hochzeitsnacht eingingen. Helen fand es lustig, dass ausgerechnet dieser Autor zitiert wurde und empfand dies als Bestätigung, dass Jonathan der richtige Mann für sie sei. Was sie noch nicht wissen konnte war, dass in der Tat ein Jahr später die Hochzeitsglocken für sie in Ramsgate läuten würden.

Ein weiterer Sonntagsgottesdienst mit herrlichem Gesang ereignete sich, an dessen Ende Deborah Beesweet, die Gastmutter von Markus Ruf, einen Eindruck den der Heilige Geist ihr gegeben haben soll, weiter gab. Sie behauptete es gäbe einen Dieb in der Gemeinde, der wie der Jesus-Jünger Judas heimlich Geld aus der Kasse nimmt und für sich selbst abzweigt. Sie erinnerte an eine weltweit bekannte Vision eines nigerianischen Endzeit-Propheten namens Daniel, der gesehen haben will, dass verstorbene Angestellte von Kirchen und Werken in der Hölle qualvolle Schmerzen erleiden, weil sie nicht Menschen, sondern Gott selbst bestohlen haben. Jetzt wäre das reinigende Zeitalter in der Gemeinde des Königs angebrochen. Der alles verzehrende Eifer Jesu um sein Haus, den Tempel Gottes, der die Gläubigen selbst sind, würde bald wie ein Feuer ausbrechen. Deshalb sollte der Missetäter besser heute als morgen umkehren, ehe es wie bei Judas zu spät ist. Aaron Spelton bestätigte sie, indem er mitteilte, dass ein Einbrecher in der vergangenen Nacht eine Geldkassette entwendet hatte. Falls dieser Langfinger unter den Anwesenden sei, solle er das Geld zurückgeben und alles würde gut werden, weil Christen einander vergeben und die Gnade über das Gericht triumphiert.

Helen Richards begann vor den schockierten Zuhörern mit ihrer leidenschaftlichen Stimme das Solo „Refiner´s Fire, Come To The Mercy Seat“ von Charity Hill vorzutragen und Erwin Vilde, der in der Gemeinde des Königs Ordner war, reichte den Opferkorb durch die Reihen. Am Nachmittag traf sich Jonathan und ein Großteil der männlichen Schüler in Deborahs Haus in der Pensacola Street, um im Fernsehen ein Formel-1-Rennen zu verfolgen. Danach schauten sie den Videofilm das Kreuz und die Messerhelden an, dessen zwei Kontrahenten sie noch mehr als Damon Hill und Michael Schumacher beeindruckten. Die wahre Begebenheit um den drogenabhängigen Gangleader Nicky Cruz und den New Yorker Pastor David Wilkerson zog sie in den Bann. Beesweet hatte die Idee eines gemeinschaftlichen Gebets, in dem die Schüler ihr Leben Gott weihten und um Bewahrung vor schädlichen Süchten baten. Ein weiterer harmonischer Tag neigte sich dem Ende zu.

Jonathan wurde von Erwin in dessen Wohnung zu einem feinen Ceylon Black Tea eingeladen. Vilde, der einen Schuss Pusser´s Rum in seinen Pot kippte, erklärte provozierend, dass die Engländer die feinen Spitzen des in Sri Lanka wachsenden Pflanzenblattes importieren und die deutschen Banausen nicht merken, dass sie die minderwertigen Stängel in ihren Teebeuteln zusammen gemahlen bekommen. Jonathan fiel während des weiteren Gesprächsverlaufs auf, dass der ehemalige Skinhead Erwin eine starke Alkoholfahne hatte und innerlich verletzt war, weil seine Großeltern bei einem deutschen Fliegerangriff ums Leben gekommen waren.

Er legte sich ins Bett, wobei ihm viele Gedanken durch den Kopf gingen. Er begann, den Tagesablauf nochmals vor sich abzuspielen und bekam warme Gefühle, als er sich an den Liedvortrag von Helen erinnerte. Es war schade, dass er sie an diesem Tag nicht so lange sehen konnte. Die weibliche Clique zog es vor, gemeinsam mit dem in Emden geborenen Ostfriesen Otto eine Fahrt auf einem Schiffskutter zu unternehmen. Trotz der kuscheligen Nickerchen-Hilfe in Form eines Ottifanten, konnte Fischer einfach nicht einschlafen, weil er immer wieder an die seltsame Prophetie von Deborah Beesweet erinnert wurde. Könnte es tatsächlich einen Gauner in der Königsgemeinde geben? In dem Moment hörte er wie Erwin die Wohnung verließ. Dies war ungewöhnlich, denn es war ein Uhr morgens. Jonathan entschloss sich ebenfalls einen Spaziergang zu machen und schlenderte in Richtung der Gemeinde. Das Gottesdiensthaus befand sich im Zentrum von Ramsgate, da es ein umgebautes Kino war. Der in Gedanken versunkene Nachtwandler wunderte sich, weil er noch Licht im Gebäude brennen sah, das gerade ausgelöscht wurde. Er staunte nicht schlecht als er sah, wie ein Glatzkopf die große Tür des Eingangsbereichs verschloss. Er folgte ihm unauffällig und beobachtete, wie dieser einen Gegenstand aus seiner Tasche nahm, an sein Gesicht führte und in ein Gebüsch schmiss. Das wollte er genauer untersuchen. Der Tatort-Kommissar entdeckte eine leere Sangriaflasche. Die Sache fing an, ihm spanisch vorzukommen. Zu Hause angekommen überraschte er den Satansbraten Vilde im Speisezimmer, als dieser gerade einen Haufen Pfundscheine auf dem Esstisch ausbreitete. Sie schauten sich beide eine lange Zeit schockiert in die Augen, bis Erwin zusammenbrach und bitterlich weinte. Pastor Aaron wurde telefonisch hinzugerufen und ein längeres Gespräch ergab sich. Erwin Vilde erstattete alles gestohlene Geld zurück und konnte schon am nächsten Tag eine Entgiftung anfangen. Der Name der christlichen Therapieeinrichtung, die ihn sofort aufnahm, lautete sinnigerweise übersetzt „Weg zur Freiheit“.

Das aufregendste persönliche Erlebnis für Jonathan war nicht diese sich weltweit verbreitende, Ehrfurcht erregende Sündenüberführungsgeschichte, sondern der zweite Jugendgottesdienst. Es begann wieder mit einer Zeit der intensiven Anbetung vor dem Thronsaal Gottes, die im Englischen Worship genannt wird. Das deutsche Kollektiv ahmte die britischen Jugendlichen nach, indem sie ihre Hände beim Singen des Songs „Reinige mein Herz“ von Brian Doerkson nach oben streckten. Jonathan Fischer und Markus Ruf, die nebeneinander standen, taten es ihnen gleich und sangen mit Leibeskräften. Ein ruhigeres, eher meditatives Lied startete, bei dem Jonathan anfing, alles um sich herum zu vergessen. Er war nicht nur in Helen verliebt, denn er wiederholte laufend ihn seinem Herzen: „Ich bin verliebt in Dich Heiliger Geist. I´m in love, sweet Holy Spirit I´m in love.“ Eine unsichtbare Kraft kam auf Jonathan, die er nie zuvor erlebt hatte. Das Gefühl der unbegreiflichen Schwere überschattete seinen Körper. Er fiel nach vorne um. Dasselbe ereignete sich mit seinem Nachbarn Markus. Otto Blümchen eilte sofort hinzu, da er beobachtete wie beide wie vom Blitz getroffen umstürzten. Deshalb machte er sich große Sorgen. Als er die lächelnden verklärten Gesichter der zwei Jünglinge sah, verschwanden seine Ängste. Der Reiligionspädagoge wusste aus Jahrhunderten der Kirchengeschichte, dass solche Ekstasen bei Menschen vorkommen konnten. Die anderen Jugendgottesdienstbesucher wurden ebenfalls innerlich berührt. Sie gingen auf ihre Knie und heulten und schluchzten eine viertel Stunde lang. Danach fingen sie spontan an zu lachen. Die Normalität kehrte zurück. Jonathan und Markus waren wieder zu sich gekommen und standen auf. Jonathan spürte in seinem Herzen, dass er nicht sofort sagen soll, was mit ihm geschehen war und auch Markus war viel zu überwältigt, als dass er nur ein Ton aus sich heraus brachte. Becky, die Keyboardspielerin behauptete ein Licht, wie von einem Himmelsscheinwerfer auf den Verzückten gesehen zu haben. Ihr Vater Aaron erklärte, der heiße Punkt und Stein des Anstoßes im Hause Gottes auf dem die Verklärten eingeschlafen sind, hätte sich für eine Zeit zu einem heiligen Ort verwandelt, an dem er Engel auf und nieder steigen sah.

Jonathan Fischer und Markus Ruf schliefen so glücklich wie noch nie in ihrem gemeinsamen Zimmer ein. Aufgrund des Vorfalls mit dem geläuterten Teufel Erwin war Jonathan in Deborah Beesweets Haus umgezogen. In der Nacht träumten die beiden Katholiken die selben Dinge, die sie zuvor während ihrer Seelenerleuchtung gesehen hatten. Ruf war am nächsten Morgen sehr verwundert und erzählte Fischer folgendes Gesicht: „Ich war in einer Stadt, die von großen Mauern umgeben war, weil sich die Menschen, die sich darin befanden vor etwas fürchteten. Ich stieg auf den Wehrgang der Mauer und sah einen riesigen Zyklopen. Er hatte ein einzelnes dreieckiges Auge auf seinem Kopf und versetzte die Bewohner durch seine Drohungen in großen Schrecken. Ich wurde erzürnt und beschloss, diesem Giganten vor dem Stadttor entgegenzutreten. Die bedrückten Stadtbewohner wollten mich nicht vor das Tor lassen, bis ich von oben herab einen schwarzen Talar angezogen bekam und plötzlich wie Martin Luther aussah. Vor dem Stadttor veränderte sich mein Erscheinungsbild wiederum und zwar in das eines rothaarig gelockten Hirtenjungen. Als ich mich selbst sah, wie ich einen von fünf spitzen Steinen in eine Schleuder steckte, wusste ich, dass ich die Gestalt von König David angenommen hatte. Der schwer bewaffnete Riese kam mit seinem überdimensionalen Schwert auf mich zu und wollte mich erschlagen. Wie in der spannende Goliathsgeschichte traf ihn der von mir geschleuderte Stein an der Stirn. Nur, dass in diesem Fall die Mitte des riesigen Dreiecksauge getroffen wurde. Durch eine starke Explosion wurde das anvisierte Ziel in tausend Teile zersprengt. Der Riese klatschte nach vorne um, so dass auf dem Rückenteil seiner mit einem fünfzackigen Stern gravierten Rüstung ein Wort ersichtlich wurde. Kontrolle stand so groß geschrieben darauf, dass die belagerten Bewohner es trotz einiger Entfernung gut lesen konnten. Die Tore der Stadt öffneten sich, die Bevölkerung kam heraus und ein großes Freudenfest wurde gefeiert.“ Jonathan hatte einen ähnlichen Traum und fing an zu erzählen: „Ich befand mich ebenfalls in einer verängstigten Stadt, deren Häuser bestanden jedoch aus Kirchengebäuden, was mich sehr verwunderte. Die Stadt hatte zum Schutz eine Mauer mit drei Toren. Vor den Toren befanden sich ebenfalls Giganten. Der erste Riese hatte das Aussehen eines Zauberers mit einer Kugel in der Hand, der zweite sah wie eine Hexe auf einem Besen aus und der dritte wie ein grässliches blutverschmiertes Monster. Auch ich wollte nach draußen, um mit den Feinden zu kämpfen. Es wurde eine große Versammlung mit tausenden von Menschen einberufen, bei der ich sprechen sollte. Mein Aussehen wurde in das von Martin Luther King verändert, und ich berichtete von einem großen Traum, den ich hatte. In diesem Moment veränderten sich die vielen kleinen Kirchen zu einer großen Kirche mit riesigem Glockenturm, auf dessen Dach sich eine Plattform befand. Die Glocken fingen an laut zu läuten und ein großes Kampfgeschrei ertönte. Es wurden drei Gruppen gebildet, die gleichzeitig aus den Stadttoren heraus stürmten. Ich befand mich auf der Aussichtsplattform des Turmes und beobachtete von oben, wie die drei Riesen umgestürzt wurden. Sie verloren auf einen Schlag ihr Leben und fielen um wie Pappkameraden. Auf der Rückseite des Zauberers stand groß Manipulation, auf der Rückseite der Hexe war Herrschsucht zu lesen und das hässliche Monster hatte den Namen Eifersucht. Die Pappkameraden wurden angezündet und brannten lichterloh bis nur noch Asche übrig blieb. Ein nie dagewesenes Befreiungsfest wurde gefeiert, bei dem sich die Menschen unentwegt auf die Wangen küssten und umarmten.“ Jonathan erkannte, dass es kein Zufall war, dass er und Markus fast den selben Traum hatten. Er hatte den Eindruck, dass beide einmal in mächtiger Weise von Gott gebraucht würden, aber es wichtig sei Demut zu bewahren. Markus empfand den gleichen Ruf und legte die Stelle mit dem Talar so aus, dass er erst einmal in Tübingen katholische Theologie studieren sollte. Beide vereinbarten Stillschweigen über ihre Träume.

Die Schüler trafen sich wie fast jeden Morgen vor dem Sprachinstitut und hatten nur noch ein Thema, nämlich die Vorfälle des Jugendgottesdienstes. Otto wurde immer wieder gefragt, wie so etwas passieren konnte und hatte seine Probleme, dies zu erläutern. Aaron bekam die Idee, sich am Nachmittag wiederum in der Kirche mit den samtbezogenen Klappstühlen zu treffen. Diesmal wurde Spelton von Blümchen übersetzt, indem er begann über Themen eines Lebensseminars zu referieren. Der Glaubenshirte hatte den Alpha-Kurs von Nicky Gumble schon öfters für neu hinzugekommene Besucher seiner Kirche als Life-Seminar abgehalten, damit diese ein Leben in der Fülle entdecken. Die Schüler fanden diese Art von Religionsunterricht so gut, dass sie an den nächsten zwei Nachmittagen noch mehr spannende Neuigkeiten erfahren wollten. Die Erwachsenen freuten sich über die jugendlichen Wissbegierden, denn es war bestes Badewetter und nicht normal nochmals nachmittags zu pauken. Aaron erklärte die wichtige Prophetie aus der Jesaja-Schriftrolle, die ein Jünger namens Philippus dem reichen Finanzminister aus Äthiopien auslegte. Es ging um die Hinwendung zu Gott und die Erwachsenentaufe. Sämtliche Schüler wiederholten ein Übergabegebet an Jesus und bekamen den Wunsch, sich ebenfalls untertauchen zu lassen. Spelton war überglücklich vor Freude und bei Blümchen fiel die Kinnlade herunter, denn die ganze Zusammenkunft bewegte sich ohne viel zu überlegen zum Strand. Helen, deren verstorbener Vater Charles Haddon ein Baptistenpastor und Schriftsteller war, stimmte bei dem nun stattfindenden Freiluftgottesdienst mit der Gitarre ein Lied nach dem anderen an. Der einen langen Rüssel ziehenden Blümchen konnte trotz lautem Töröö nicht verhindern, dass gleichzeitig ein Schüler nach dem anderen von Aaron mit seinen Händen am Oberkörper angefasst und mit segnenden Worten seitlich kurz untergetaucht wurde. Diese Versammlung konnte vor den Ohren und Augen der Welt und in Neustadt Ramsgate nicht verborgen bleiben. Eine mit ihrem Motorroller vorbeieilende, die Sonne und das kühlende Wasser genießende Strandbesucherin, war die rasende Reporterin Karla, die die Begebenheit für ihre Zeitungskolumne ausnutzte. Die Furcht von Blümchen vergrößerte sich, als er sah, wie sie begann von der Badefeier, mit ihrer elefantösen Kamera Bilder zu schießen bis der Benjamin einer türkischen Familie als letztes an die Reihe kam. Blümchen, der im Wahn schon weiße Mäuse sah, ängstigte sich vor Problemen und ließ sich von den mündigen Schülern geloben, dass diese ihren Eltern nichts von der seit Jahrhunderten umstrittenen Erwachsenentaufe bzw. Wiedertaufe verrieten. Der Zeitpunkt der Abreise für diesen schönen Urlaub war viel zu schnell gekommen. Jonathan wäre gerne länger geblieben, doch andererseits freute er sich, da er jetzt mehr Gemeinschaft mit Helen verbringen könnte. Beim Rückflug nach Stuttgart streichelte er Helen wieder an den Händen. Sie waren das glücklichste Pärchen, das man sich vorstellen konnte und sorgten durch ihre Turteleien für reichlich Gesprächsstoff bei den wenig Heimweh verspürenden Jugendlichen.

Am ersten Arbeitstag in seiner Volksbank in Denkenstadt erfuhr Jonathan von einer interessanten Angelegenheit. Eine von ihm betreute ältere Kundin suchte eine nettes pflegeleichtes Mädchen als Nachmieterin für eine nahe am historischen Bankgebäude befindliche Wohnung. Jonathan musste täglich viele Kilometer ins Geschäft fahren und spielte sowieso mit dem Gedanken, das Elternhaus zu verlassen. Der freundliche Kundenberater fragte die Witwe Hilde, ob sie sich auch vorstellen konnte ein vertrauenswürdiges junges Glück bei sich aufzunehmen, denn er hätte vor sich zu verloben. Diese Idee gefiel der fürsorgenden Anstandsdame unter der Voraussetzung, dass die gemeinsame Vereinigung erst nach dem Ehebund vollzogen wird. Die sogleich in der Schloßstraße 21 inspizierte Dreizimmerwohnung sagte Jonathan sehr zu. Er konnte sich keinen schöneren Ort, als die sich in einer Spielzone befindlichen Sackgasse vorstellen. Jonathans Eltern waren zunächst über die abrupten Auszugspläne überrascht, aber sie unterstützten ihn gerne und steuerten eine schöne Summe zur Wohnungseinrichtung bei. Auch Jonathans Bruder Thomas half ihm mit Leibeskräften. Der handwerklich Begabte verlegte einen neuen Parkettboden und leitete das Tapezieren und Streichen an. Jonathan liebte die Familie seines Bruders, der drei süße Töchter, deren Taufpate er war, hatte. In diesem Punkt wollte er seinem familiären Vorbild gerade nacheifern, denn er wünschte sich selbst mehrere Kinder. Jonathan erfreute den ortsansässigen top Baumarkt mit seinen umsatzstarken Besuchen. Er konnte nicht schon wieder Urlaub nehmen und arbeitete täglich bis in die Nacht. In dieser Situation kam ein Hilferuf von Otto, der sich dringend mit Jonathan und Helen treffen wollte. Otto erzählte ihm von dem großen Druck, den er von seinem Schulleiter im Gymnasium bekommen hatte und von schlimmsten Attacken einiger Eltern. Es wäre sogar eine Schulversammlung wegen der Englandreise einberufen worden. Was war geschehen? Becky, die Pastorentochter schloss mit einer Schülerin namens Denise enge Freundschaft. Die zwei waren in der Ferienzeit schier unzertrennlich. Als Abschiedsgeschenk gab Becky ihrer Freundin einen in Zeitungspapier gewickelten siebenarmigen Leuchter mit. Die Mutter von Denise freute sich zunächst ebenso über das Geschenk und half ihr beim Auspacken. Sie besaß einen Esoterikladen, in dem sie selbst Kerzenleuchter und Steine, die leuchteten, verkaufte. Unglücklicherweise hatte Becky ausgerechnet das Provinzblatt, das von dem Taufgottesdienst berichtete, verwendet. Dieser Artikel stieß Isebel, der allein erziehungsberechtigten Mama sofort in die Augen. Sie begann innerlich zu kochen und ging auf die Barrikaden. Eine moslemisch geprägte Familie wurde sofort telefonisch informiert und der Elternaufstand nahm verständlicherweise seinen Lauf.

Jonathan versprach, sich mit seinen Leidensgenossen am nächsten Abend in einer am Königsbau befindlichen Eisdiele zu treffen. Er dachte sich, die Angelegenheit würde sich wieder abkühlen, da die Zeit bekanntlich viele Wunden heilt. Der Umzugs- und Renovierungsstress von Jonathan wurde immer größer, denn er wusste bei den vielen Arbeiten und Plänen nicht mehr wo ihm der Kopf stand. Er informierte Helen und bat sie, mit dem gutgesinnten Blümchen alleine in das Mövenpick Restaurant zu marschieren und ihn zu entschuldigen. Jonathan hatte sich kräftig getäuscht. Der Aufruhr schlug so hohe Wellen, dass sogar die Boulevardblätter mit Bildern von der Ramsgate-Taufe berichteten. „Englische Kreuzritter am Erwin-Teufel-Gymnasium: Religionspädagogen werden zu Wiedertäufern und führen Zwangsbekehrungen bei moslemischen Schülern durch“, war unter anderem zu lesen. Um weiteren Angriffen aus dem Weg zu gehen, ließ sich der Beamte Otto Blümchen beurlauben und bewarb sich für andere Stellen. Eine kürzlich erbaute „Freie Evangelische Schule“ in Göttingen stellte sich rasch als neuer Arbeitgeber für den gepflegten Gymnasiallehrer zur Verfügung. Das viel geliebte Samstagstreffen löste sich auf, was Jonathan betrübte. Ferner würde er von seinem Freund und Mentor nicht mehr so stark profitieren, da dieser ebenfalls umziehen musste und zu weit weg wohnte. Aber dafür hatte er ja noch Helen. Der Einzug ins traute Heim war vollzogen und Jonathan verspürte Glücksgefühle in seinen eigenen vier Wänden. Er war schon dabei mit Helen, die erst später hinzukommen wollte, Hochzeitspläne zu schmieden. Das futuristische Ehepaar besichtigte auf einer zu Jonathans Eltern führenden Fahrradtour einen malerischen Amor-Tempel, durchquerte an einem idyllischen Lustschloss vorbei das paradiesische Körschtal, bis sie an einer herrlichen Baumallee angekommen waren. Dort stellten sie sich gemeinsam vor, mit einem königlichen Pferdegespann durch die majestätische Promenade hinauf ins Schloss Hohenheim vor der im Innenhof wartenden Festversammlung einzukutschieren.

Bekanntlich sind die Gedanken frei und Träume lassen sich nicht verbieten. So passte zu ihrer Illusion, dass Helen die Ausbildung zur Englisch- und Geschichtslehrerin an der pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg gerade erfolgreich beendet hatte und schnell ihren Traumjob antreten konnte. Jonathan wusste allerdings nicht, ob er sich freuen oder besser weinen sollte, als die intelligente Helen ausgerechnet in der für sie idealen christlichen Einrichtung in Göttingen eine Anstellung fand. Durch die räumliche Trennung konnten sie sich leider nicht mehr so oft sehen. Bei den sonst stundenlang geführten Telefonaten gingen immer mehr die Gesprächsthemen aus.

Am Nikolaustag, dem 6. Dezember, freute sich Jonathan über ein überraschendes Geschenk. Die liebenswerte Helen hatte kurzfristig übers Handy angekündigt vorbei zu kommen. Als besonderes Mitbringsel kam der hinreißende Otto mit der von allen Seiten umworbenen Meerjungfrau angestiefelt. Was für eine Freude es war, das Herzblatt wieder zu treffen. Als sie zusammen in Jonathans Wohnzimmer einen Kräutertee schlürften, rückte der geliebte Blümchen mit einer umwerfenden Tatsache heraus. Es täte ihm selbst unheimlich weh, weil er niemanden verletzen möchte, aber er und Helen würden trotz zwölf Jahre Altersunterschied sehr gut zusammenpassen, hätten sich leidenschaftlich ineinander verliebt und könnten mit einer segnenden Zustimmung des Glaubensbruders schon an Heilig Abend mit gutem Gewissen ihre Verlobung feiern. Was für ein Bescherung, philosophierte das Christkind. Jonathans Augen wurden immer größer und er fühlte sich so, als ob er gerade recht rup-pig mit der Rute einen Schlag auf den Popo oder einen tier-isch renn-enden Schneeball vom Nordpol in seinen Sack abbekommen hatte. Er weinte. Helen legte ihre Hand tröstend um seine Schulter. Hatte er nicht selbst gesagt, dass die Liebe alles erträgt? Wieder einmal war er der Verlierer bei einem Beziehungsspiel geworden.


The Trip to England

A month later, the beautiful participants of the adventure-journey met again to have a nice chat and to share their photos at the home of Vera. Helen Richards told Jonathan Fischer that she leads the singing in a circle of pupils and requested him, whether he would like to come along on the following Saturday. Jonathan didn’t have to be asked twice after getting another broad hint. The prayer meeting started in the home of a teacher called Otto Blossom who gave lessons in Protestant religion, English and sports on a high school in Sindelfingen. Besides the three adults, one girl and three boys in the ninth grade had gathered. Helen was practically predestined as an Englishwoman to support the evangelical teacher. Blossom asked her to read a specific Bible text in pure Oxford English and then to exchange their views in their native language. The weekly school meeting continued to grow through Helen’s cooperation. Soon gathered twelve people. Moreover, the Bavarian Chess Master Jonathan got the idea to attract additional students by a simultaneous tournament. His new spokesman Otto booked a classroom for Saturday, beating the big drum for the event. Tables with forty chess boards were set up in a square inside the school. Jonathan was standing in the midst of the solid square, whereby his teen opponents were sitting around on chairs. Agile as a whirlwind, he went from one board to the next. After two hours Jonathan had finished the battle against the amateurs victoriously except for one game. The clever son of a pastor, Christoph Ziegler, served not only in the BGG Stuttgart (Bible Believer Church 1955 e.V.), but also participated in the chess club SV Wolfbusch 1956 e.V., so that he turned his time lead into a masterful win. It was not surprising that chess companion Christoph came back the next week to enjoy the fellowship with Jonathan. On the other hand, to the amazement of Otto, his apartment in Sindelfingen was full to overflowing with thirty students. To be at the premium, the single was not only a very valuable, pedagogical teacher, but also a loving father-figure who practised Christian values in his own life.

Some parents were also convinced of his commitment, making themselves available when drivers were required for alternative programs. Cycling, walking and barbecues were as much on the schedule as a quarterly organized Jesus-Meeting. Three thousand participants gathered regularly in a newly built Gospel Forum. They were attracted from loud rock music to experience „More of God“. The Christian band Beat Generation organized the event. Vocalist Tobi Veigel normally led through the program and drummer Simon Wörner carried on a sweeping sound. It was normal for Beat Generation to be represented with multiple songs in the charts. Likewise, the Christian musicians were on the verge of winning the German Euro Vision Song Contest. In as much as they reached the second and the third place in the phone dial election of the music show. Christians of all denominations had worked their fingers to the bone, using their cellphones to throw money down the drain to succeed in greatest music betrieb/business prosperity.

Assistant teacher Helen got a clever idea for the Christian English crammers. She wanted to organize a study trip to the south-east coast of England, since she was a friend of the pastor from King’s Fellowship in Ramsgate, whose church members were willing to open their homes for the students. Tutor Blossom presented the opportunity on the occasion of a parents‘ evening and met great enthusiasm. In a short time thirty students, some of other classes, had signed up for the summer vacation soon exceeding the capacity. The two most ardent visitors of the pupil gatherings, Christoph Ziegler and Markus Ruf, who was a leading altar boy from the St. Nicholas Church, registered as well as their three adult role models of the Saturday meeting.
Thus, the journey led by plane to London, to be continued by train to Ramsgate. The Bible-believing Pentecostal pastor Aaron Spelton had taken great care to create a varied program. In addition to the daily lessons in the language institutes numerous excursions were organized. Canterbury, the old university town in the county of Kent, the Eurotunnel Exhibition Centre in Folkestone, Dover Castle, and the close by amusement park in Margate were popular excursion destinations.

After the first Sunday service, the host families gathered with their fellow housemates to a barbecue at the sports fields from Wembley Park. The mostly male students were passionate football players, the girls enjoyed all the more playing volleyball with their PE instructor Blossom. Jonathan lodged with a bachelor named Erwin Vilde, who had organized the German-English football match between the church youth and the students. The match in the park stadium was even-tempered and fiercely contested, but in the end, after some controversial scenes, it turned out 4-2 for the English team. Sad to say, too keen to do well, the fullback Vilde destroyed the fortunate atmosphere through a sliding tackle with the chafed cleats of his Nike steel-shoes. Known for his aggressive style of play, Erwin originated a deep cut on the upper leg of his opposing player and guest Jonathan. Once, the German national striker Fischer achieved with his Adidas soccer shoes an overhead kick goal of the year, henceforward he had to be driven by Aaron Spelton to the hospital to have to have twice three stitches.

On the following Monday, apart from the language studies, the opportunity was offered for the stricken Jonathan to rest with the other vacationers on a barren beach located close to the ferry port. Oh happy day, highly adored Helen appreciatively massaged his back with Little-Boy-Suntain-Lotion under the brought along cooler air spending sun umbrella. The dark sunglasses bearing patient clearly delighted in the shades of her perfect upper body. Jonathan enraptured himself without interruption in his surroundings with the two English hillsides, until he no longer dared to turn around. Sunken into his King James Bible, the stand-up comedian Otto seemed to pick up on something. Unexpectedly, he asked over his shoulder if the handled leg was getting even more hardened. Jonathan retorted that a stiff forearm, caused by a one-week Spanish tennis camp, is causing yet again problems. Moreover, the atmosphere and climate in the fresh sea air in Ramsgate would be exceedingly healthful than the dusty training time with his two Stammheimer Emmerholz-Club-Colleagues in Mallorca. Charming Helen saved the day, steering the conversation in another direction, mentioning the heavenly random generator, which was rejected by theologians. She enthused about the Bible-opener-finger-pointer-game, closed her eyes, and pointed to the spot: „I beseech you, O daughters of Jerusalem. Do not awake or arise love until it so desires.“ Brown hairy body Otto continued to proclaim the old German scripture: „Look not on his countenance, or on the height of his stature, cos I have rejected him. For the Lord seeth not as men seeth, for man looketh on the outward appearance, but the Lord looketh on the heart!“ „Is he addressing me?“ Jonathan pondered, took his modern Mustard-Seed-Bible, finding this mini verse: „Better is open rebuke than hidden love!“ The men wanted to give over, though the bathing beauty Helen couldn’t control her feelings, for she skimmed in the New Testament, the second part of the Bible: „But if they cannot control their sexual desire, they should marry. For it is better to marry than to burn with passion.“ Amidst boisterous laughter, Fischer exploited the situation, casting quickly his net to get the wind out of Bossom’s sails. Swiftly he deliberately disentangled the famous thirteenth chapter of First Corinthians from its many registers and breathed: „Love is long-suffering, love believes all things, love hopes all things, love endures all things.“ The sober-minded Otto appointed the following quote as conclusion: „Seek first his kingdom and his righteousness, and all these things shall be added to you.“

At dinner, Jonathan had to chew quite heavy due to the tough, overcooked pork steaks of his sizzling, heavily tattooed head chef Erwin. Did God really speak through the crazy bible game or else everything was a sham? Why was he repeatedly told off this Kingdom of God scripture? Of course, the most important thing in his life was doubtless that he eventually gets a girlfriend. Most certainly, he had to pay heed to the first small verse just by confessing his love for Helen in an appropriate moment, otherwise they would both sooner or later surely melt with desire.

On the next cloud-covered day, on the occasion of a cliff coast walk along the seven Victorian bays, the house of Charles Dickens in Broadstairs was inspected. Downstairs, in the cellar it was rebuilt into a pirate museum. Moreover, it gave a lot of insight into the working live of the best-selling author of Oliver Twist and David Copperfield. Jonathan hurt the wound on his leg. However, he decided to hike back to Ramsgate at the side of pretty Helen, clenching on his teeth. Best, he liked to put on a promise ring on his sweethearts wedding finger. Though, in the large group the peaceable opportunity couldn’t yet arrive for the lovers to confess their affection.

But first Jonathan went through a kingdom of God experience he never thought could happen. He guessed that the speaking Lord of creation had approached him at the following event:
A highlight of the two-week trip was a special youth service in the middle of the week. Becky Spelton, the pastor’s daughter with the high voice led a youth band in which also Helen Richards participated. For half an hour English-language songs were presented. All students could easily join in singing for the texts were screened with an overhead projector. Afterwards, the seventeen year old Becky tried to explain the function of the Holy Spirit on the basis of many biblical examples, being translated into German on the second mic from the interested Jonathan. Down the road, additional intoned chants got going and Spelton’s vocal chords and tongue started to sing in a strange language. Gino Padre came running excited to Jonathan. The German pupil who was born in Rome translated simultaneously the following phrases which were repeatedly sung from Becky in an Italian interplay: „My dear children, cleanse yourselves, because soon I will do great wonders. I will pour out my spirit upon you, and ye shall prophesy and have dreams. Do not be afraid, for as the water cover the sea, my glory will be very heavy on.“ Jonathan asked Aaron whether his daughter speaks Italian which he denied. The chanted sentences of the song were passed on to the guest Pastor Spelton word for word from Gino and Jonathan. Aaron recorded every detail. His conclusion was that God has planned something very special with the European Community.

The next morning, the Stuttgart tourists travelled with the train to London to partake in the international sightseeing tour. The students enjoyed the view from the upper deck of one of the numerous double-decker buses on the many attractions. Jonathan had with Helen, his female passenger in the adjacent seat, the most competent and charming tour guide. Chauffeured to Tower Bridge and Westminster Palace, they still listened to the bells of Big Ben. There were many interesting places to see, like the Parliament Square and Trafalgar Square, until they passed through the most famous place, Buckingham Palace. They had the vast fortune to enjoy a feast whereby the monarch Queen Elizabeth II was celebrated in a white Rolls Royce Phantom. Many photos where shot by the delighted students with the good-humoured Royal Head of State waving to the people. Before Chinese lunch the primarily female part visited Madame Tussauds wax figures, while men were more interested in the progress of the London Transport Museum.

A free afternoon time was scheduled by Blossom, before the participants should return to their five o’clock train to Victoria station. Otto explained that he places great confidence in the students when they go through London’s streets unsupervised, and he expected that everyone comes back just in time. Helen took advantage of the offer in order to spend some time quite alone together with Jonathan. She invited him to see her home church in Kensington Temple and to visit the Christian bookstore in the basement. Arrived, Helen redeemed coupons from Kingsway music to get a „Champion of the World“ CD performed by her uncle Noel Richards. Jonathan was interested in a book called „Bible study with vision“ by Rick Prince. Accidentally, the Senior Pastor Colin Dye, who was also shopping, welcomed them friendly. When he heard that Jonathan comes from Stuttgart, he advised him to read the autobiography „In the Potter’s Hand“ by Paula Gassner. The founder of the Swabian BGG Biblische Glaubens Gemeinde had apparently spent some time in the thirties in London and worked as a missionary in the Hyde Park.

All this hit Helen on the idea to invite Jonathan in a cafe of the large city park. The destination of the excursion offered a terrace with a romantic view over an artificial lake, where a cuddling pair of swans swam his laps. Jonathan’s gaze remained fixed on Helen’s pink blouse with such a deep cutting that his great grandmother from above would have considered too daring. He drew the perspective to a Christian book both had read by Derek Warren, which was about a life with vision. He remembered a passage in which the author reported to have preached for several years at the Speakers Corner in London. Helen knew that this place was quite near. They called the waiter, paid and walked toward the north-eastern end of the royal park. The conversation about the New York Times bestseller repeated oneself very harmoniously, since they realized that they coincided in all questions of life. Jonathan looked deep into the bright green eyes of his smart-looking conversation partner, took his heart in his hand, and asked her if she wants to be his girlfriend. Moved to tears, Helen confessed that she had fallen in love with him at the end of their trip to Albania, and for that reason she wanted to take him along to England. The newly enamoured felicity happily joined their hands, making their way, in order that nothing could stand against their amicable fate. The two tenderly connected draw close to the place where anybody was allowed to give a speech, who was not dragging the Royal Family through the mire. Once they perceived Christoph and Markus in the audience, they quickly let go their hands. The students who both wanted to study theology listened if someone was speaking about the Christian faith. Two crowds had gathered. Obviously, individuals talked about two other world religions. Altogether, the four-membered Salvation Army decided to sing a few English worship songs, which Helen struck up. Only a few people stopped and listened. Those were probably Christians, thought Jonathan and took up his courage. He began to witness how God had changed his life and shared his supernatural adventures. He promised the listeners that they can as well personally experience God. This stout-hearted appearance on the scene impressed Helen much more than his chess skills. A homeless alcoholic came along to give his life to Jesus in prayer and began to weep bitterly. The new friends wanted to take care of him further, but the time began to get short. After they had bought him something to eat at a booth, they went to the Marble Arch tube station and entered the retracting underground railway. It was extremely embarrassing to them, when they, after one change of trains, arrived five past five at the central station to meet Otto and the other pupils. Inasmuch as they were responsible that everyone had to wait an extra hour for the next train. „My dear swan,“ said Otto Blossom. Ill at ease, Helen Richards went bright red with Jonathan Fischer and with shame, because both knew that a leader is always setting a good example.

Back in Ramsgate the lovestruck couple was groping in the dark together with Otto, who was seeking the Honeysuckle Inn Pub. Reaching the point, they tasted a dark Guinness Extra Stout craft beer which bitter taste didn’t please the „sweet couple“. Eventually, they explicated to the alcohol-debaucher that they became close friends and explained in detail the reason for the delay. The smart and preppy Otto, who had secretly cast an eye at Helen, gave the advice not to go too far with the exchange of affections, for a close physical contact will cause great pain after separation. He quoted from the book „God creates marriages“ by Derek Warren, that God is a matchmaker and especially blesses each pair which remains virginal until the wedding night. Helen found it funny that this author of all people was quoted. Therefore the soon-to-be wife felt a confirmation that Jonathan was the right man. What she still could not know was, that in fact the wedding bells would ring for her in Ramsgate some time later.

Another Sunday service with precious singing took place. In the final stages Deborah Beesweet, the hostess of Markus Ruf, submitted an impression of the Holy Spirit. She claimed there was a thief in the church, who secretly took money from the offering for himself, as Jesus-disciple Judas did. She reminded of a world-renowned Nigerian apocalyptic prophet named Daniel, who saw in a vision how deceased employees and co-workers of churches were tormented in hell, because they did not steel money from people but from Almighty God. Now the purifying age of the King’s church has dawned. The all-consuming zeal of Jesus for his house, the temple of God, being the believers themselves, would soon break out like fire. Therefore, the transgressor should repent today rather than tomorrow, before it is too late as with Judas. Aaron Spelton confirmed the prophecy by informing the church members that a burglar had really stolen the cash box a night before. If the thieve was among those present, he should return the money and everything would be fine, for Christians forgive one another and grace triumphs over judgment.

Helen Richards started with a passionate voice in front of the shocked audience the solo „Refiner’s Fire, Come to the Mercy Seat“ by Charity Hill and Erwin Vilde, who was an usher in the King’s Fellowship, handed the basket for the offering through the rows. In the afternoon, Jonathan met with the majority of the male students in Deborah’s house in the Pensacola Street to be in full cry after a televised Formula 1 race. Afterwards they watched the videotape „The Cross and the Switchblade“ with two more impressive contraries than Damon Hill and Michael Schumacher. The true story about the drug-addicted gang leader Nicky Cruz and the New Yorker pastor David Wilkerson evoked great fascination. Another harmonious day was drawing to a close. Beesweet had the idea of a common prayer, in which the students dedicated their lives to God and asked for protection from harmful addictions.

In the apartment of his host Erwin, Jonathan was invited to a fine Ceylon black tea. Vilde, who shifted a shot of Pusser’s rum in his pot, provocatively declared that the English import the delicate tips of the plant leaves from Sri Lanka, though the stupid Germans do not pick up on that they pick poor-quality ground stems up in their tea bags. Jonathan noticed during the further discussion that the former skinhead Erwin had a strong alcohol breath. He seemed to be emotionally injured, because his grandparents were killed during a German air raid.

Jonathan went to bed with many thoughts crossing his mind. A playback of the past day brought warm feelings in the remembrance of charming chanting Helen. It was a great pity that he couldn’t see her longer this day. The female circle of friends preferred to go on a nautical trip with the trip. East Frisian Otto was born in Emden, where he was used to hire fishing cutters. Despite the cuddly nap-help in form of a Ottifant, Fischer could not sleep just because he was constantly reminded of the strange prophecy of Deborah Beesweet. Could there indeed be a crook in the King’s fellowship? At the very moment he heard how Erwin left the apartment. This was unusual, since it was one o’clock in the morning. Jonathan also decided to take a walk and strolled toward the church. Being a converted cinema, the church building was naturally located in the centre of Ramsgate. Deep in thought, the sleepwalker was utterly amazed, seeing a burning light in the building, which has just been wiped out. Flabbergasted he kept a bald head under surveillance who locked the big entrance door. He followed him discreetly and observed how he took an object out of his pocket, directed it thereupon to his face, and threw it next into a hedge. This had to be examined more closely. The crime scene inspector discovered an empty bottle of Sangria. The whole case seemed to be very weird. Once home, he surprised the child of the devil – Vilde – in the dining room, as he spread straightforward a bunch of pound notes on the dining table. Hell of a long time, they looked deeply shocked straight in the eyes, until Erwin was crying bitterly and collapsed. Pastor Aaron was called by phone and a lengthy discussion ensued. Erwin Vilde restored all the stolen money, feeling confident to start an alcohol withdrawal. The name of the Christian drug rehabilitation centre that immediately took him was appropriately translated „way to freedom“.

The most exciting personal experience for Jonathan was not this worldwide spreading, awe-inspiring history which convicted of sin, but the second youth service. It started once again with a time of intense singing before the throne of God, which is called in English worship. The German collective improvisation imitated the British juveniles in lifting hands and raising their voices up the heaven with the song „Purify my Heart“ by Brian Doerkson. Jonathan Fischer and Markus Ruf, standing side by side, followed their example and sang with all their might. A quieter more meditative song started. Jonathan began to forget everything around him. He was not only deep in love with Helen, inasmuch as he constantly repeated in his heart: „I’m in love with you Holy Spirit. I’m in love, sweet Holy Spirit, I’m in love.“ An invisible force he had never experienced before overshadowed Jonathan. The sentiment of a ungraspable heaviness overwhelmed his body. He fell forward. The same thing happened with his neighbour Mark. Otto Blossom hastened to the rescue, seeing that they both hit the ground as if they were struck by lightning. Therefore he was very worried. When he saw the smiling faces of the two transfigured younglings all fear disappeared. The educational theorist of religion knew from centuries of church history that such ecstasies in humans could occur. The other attending young people were also affected internally. They went on their knees and wailed and sobbed for fifteen minutes. Then they spontaneously began to laugh. The normality returned. Jonathan and Markus had regained consciousness and got up. Jonathan felt in his heart that he should not immediately tell what had happened when it really floored him, and bowled over Mark was too overwhelmed to bring forth a voice. Becky, the keyboard player, claimed to have seen a light like from a heavenly spotlight on the ecstatics. Her father Aaron illustrated that the hot spot and the stumbling block in the house of God, where the two transfigured fall asleep, would have turned into a holy place for a time, where he even saw angels climb up and down.

Jonathan Fischer and Markus Ruf went to sleep in their shared room as happy as they had never been before. Due to the incident with the reformed Devil Erwin, Jonathan had moved to Deborah Beesweet’s house. In the night, the two Catholics dreamed the same things that they had previously seen during their illumination of the soul. Ruf was very surprised on the next morning and told Fischer the following visitation: „I was in a city that was surrounded by large walls, for the people inside were terrified of something. I climbed on the battlement of the wall and saw a giant Cyclops. He had a single triangular eye on his head, putting the people through his threats in great horror. I became very angry and decided to confront this giant in front of the city gate. The oppressed citizens didn’t want to allow me through the door, until I got dressed with a black robe from above and suddenly had the look of Martin Luther. Outside, my appearance changed again in a red-haired, curled shepherd boy. When I saw myself how I put five spiky stones in a sling, I knew that I had fallen into place of King David. The heavily armed giant came with his huge sword against me to strike me dead. In the manner of the thrilling Goliath-records the slung stone hit him on the forehead. Only that in this case the centre of the giant triangle eye was hit. Due to an massive explosion, the intended target was shattered into thousand pieces. The giant toppled down forward so that on the back part of his armour a five-pointed engraved star with a special word was apparent. Control was written in big letters. Despite some distance the besieged inhabitants could easily read it. The gates of the city were opened, the people came out, and a great festival was celebrated.“
Jonathan had a similar dream and began to describe: „I found myself also in a frightened town. However, the houses consisted to my surprise of church buildings. The city was protected from a wall with three gates. In front of them were also giants. The first giant looked like a magician with a ball in his hand, the second looked like a witch on a broom, and the third like a horrible, blood-stained monster. I also wanted to fight outside to encounter the enemies. A big meeting was called with thousands of people on which I should speak. My appearance changed in that of Martin Luther King, so that I likewise reported of a great dream that I have. At this moment, the many small churches changed to a large church with a huge bell tower and a platform on the roof. The bells began to ring loudly. A blustering battle cry was raised. Three groups were formed who simultaneously stormed out of the city gates. Standing on the observation deck of the tower, I watched from above how the three giants were overthrown. With one stroke they lost their lives and fell down like cardboard dummies. On the back of the great magician was written manipulation, on the back of the witch dominion could be read, and the ugly monster bore the name jealousy. The cardboard dummies were set on fire and burned completely until only ashes remained. An unprecedented liberation feast was celebrated in which people were constantly kissing on the cheek and hugged themselves. Jonathan realized that it was no coincidence that he and Mark had almost the same dream. He had the impression that both will be used in a mighty way by God, but it was very important to maintain meekness. Mark felt the same call and interpreted the point with the preaching gown in the way to first study Catholic theology in Tübingen.

Like usual, the pupils met every morning in front of the Language Institute and had only one topic, in particular the incidents of the youth meeting. Otto was repeatedly questioned how such a thing could happen and had his problems to explain this. Aaron got the idea to meet again in the afternoon in the church with the velvet-covered folding chairs. This time, Spelton was translated by Blossom. He started to talk about issues of a life seminar. The faith-shepherd had already held the Alpha Course from Nicky Gumble for newly arrived visitors of his church as a life-course, so that people may discover a life of abundance. The students liked this kind of religious teaching so much that they still wanted to learn more exciting news in the next two afternoons. This intellectual curiosity pleased the adults, since it was best bathing weather and not normal to cram again after lunchtime. Aaron explained the important prophecy from the scroll of Isaiah, which was laid out from a disciple named Philip for the rich finance minister from Ethiopia. It was about the turn toward God, leading to adult baptism. Afterwards, all students repeated a prayer for salvation in the name of Jesus. A desire arose to be baptised too. Spelton was deliriously happy while Blossom’s jaw fell, due to the fact that the whole meeting moved without thinking to the beach. Helen, whose deceased father Charles Haddon was a Baptist pastor and writer, stroke up one cheerful song after the other with her guitar during the following open air service. Blossom was lifting his long trunk and tried with a loud „töröö“ to forestall that at one go one pupil after the other was submerged. Aaron was holding the upper body of the students in his hands to immerse everyone of the German group at his side with a word of blessing. This sensational assembly could not remain hidden from the ears and eyes of the world and in Ramsgate’s Newtown. Coming along with a racing motor scooter and a cheery „Hello there!“ Karla Kolumna wanted to exploit the incident for her newspaper column. Enjoying the sun and the cool water, she started to take photos from the bathing ceremony with her elephantine camera. The fear of Blossom increased when he saw that the Benjamin of a Turkish family was last in line. In his delusion, Blossom even started to see white mice. He was alarmed of upcoming problems in Germany. All the pupils had to promise solemnly that they will not tell their parents about the for centuries controversial re-baptism and respectively adult baptism. The point of departure, ending these beautiful holidays, came far too quickly for the participants. Jonathan would have liked to stay longer, but on the other hand he was happy to spend more fellowship time with Helen, who was placed at his side. Wow! What a feeling, he was tenderly holding her soft hands on the return flight to Stuttgart, exchanging never ending endearment. Over the clouds freedom is boundless in a well known German song. They were the happiest couple you could imagine and provided by their perceptible affections plenty of discussion for the not homesick feeling adolescents.

On the first working day in his Volksbank in Denkenstadt, Jonathan came to the ears an interesting affair. An older women customer told the account manager of her difficult search for a new tenant. She wished to get a fair and square girl in the close to the historic bank building located flat. Jonathan, who was unable to fulfil the first desire, played anyway with the idea to leave the parental home, which was located many kilometres from his workplace. For this reason the friendly consultant asked the widow Hilde if she could not imagine to accommodate a trustworthy young couple close before engagement. This idea pleased the caring chaperone on the condition that the common copulation is carried out only after the wedlock. This, and the immediately inspected three-room apartment in the Castle Street 21 was pretty promising for Jonathan. The playground area leading to a deadlock was the best place Jonathan could imagine. Jonathan’s parents were initially surprised by the sudden removal plans. None the less, they supported him with a considerable sum for the furnishings. Also Jonathan’s brother Thomas helped him with all his might. Endowed with manual skills, he assembled a new parquet floor and instructed the wallpapering and painting. Jonathan loved the family of his brother, who had three cute daughters whose sponsor he was. On this point he wanted to emulate the role model family, for he wished to have multiple kids too. Jonathan regaled the local hardware store with his top-selling visits. Hence, he couldn’t take once again vacation, instead he worked daily late into the night. In this situation, there came a cry for help from Otto, who desperately wanted to meet with Jonathan and Helen. Otto told him of the great pressure that he got from his principal in the high school and worst attacks of some parents. Indeed, even a school assembly was convened concerning the trip to England.
What had happened? Becky, the pastor’s daughter, stroke up a close friendship with a girl named Denise. The two were almost inseparable during the holiday season. As a farewell gift Becky gave her mate a seven-armed candle holder, which was wound in a newspaper. The mother of Denise was first happy about the gift and excitedly helped to unpack. No wonder, she disposed coloured candlesticks and glowing stones herself in an esoteric shop she owned. Unfortunately, of all things Becky had used the provincial newspaper with the report of the baptism. This article proverbially jumped to the eyes of Jezebel, the one and only legal guardian mother. Cooking inside, she went nuts and to the barricades. Immediately, a Muslim-dominated family was informed by phone, understandably proceeding the parents rebellion on track.

Jonathan promised to meet with his fellow sufferers in the ice-cream parlour of the Stuttgarter Königsbau on the next evening. He guessed the heated matter would chill down again, since time heals all wounds, as is generally known. At one and the same time the relocation and renovation stress of Jonathan became greater and greater. Finding plenty of work to do, he didn’t know whether he was coming and going. „Just so, excuse me!“ he informed Helen and beseeched her to go as a pair with the well-deposed Blossom in the Mövenpick Restaurant. All ends up with Jonathan who was fooled and deceived. The turmoil stroke such high waves that even tabloid newspapers widely reported with pictures of the Ramsgate baptism. „English Crusaders at Erwin Teufel High School. Protestant religion teacher constrains Muslim children to convert and even forced baptism!“ could be read among other things. To dodge a further onslaught, the official Otto blossom was temporarily suspended from employment to apply for other jobs. A recently built independent evangelical school in Göttingen was quickly found as a new employer for the cherished high school teacher. The much-loved Saturday meeting broke up what Jonathan saddened. Furthermore, he would no longer benefit strongly from his friend and mentor, while Otto also moved and lived far away. But on the other hand he still had Helen. Home sweet home, an immense feeling of happiness overcame Jonathan in his own four walls. He began to make wedding plans with Helen, who should settle in Denkenstadt later on. The future couple intended to visit his parents on a bicycle tour. First they were seated in the picturesque Amor-Temple, then they crossed the paradisical Körschvalley at an idyllic maison de plaisance, until they came to a big, beautiful avenue of trees. There they imagined, how they would ride with a royal horse carriage through the majestic promenade up to Hohenheim Castle, where the wedding party would wait for them in the courtyard.

As is well known, thoughts are free, also dreams can not be prohibited by law. Indulging in the illusion, Helen had finished successfully her education as English and history teacher at the Pedagogical University in Ludwigsburg and straight away was able to start her triumph in the dream job. However, Jonathan didn’t know whether he should rejoice or weep, when clever Helen just found a job in the ideal Christian school facility in Göttingen. Sadly, both couldn’t see each other so often in view of the physical separation. Previous phone calls lasted for hours, but all along the topics of conversation went out.

On St. Nicholas Day, the 6th of December, Jonathan was delighted with a surprising gift. Lovely Helen had shortly announced via mobile phone to come for a visit. As special present gorgeous Otto booted in with booted out mermaid Helen, who was courted by both sides. Once more, what a pleasure felt Jonathan to run across the sweetheart. When they altogether slurped a herbal tea in the living room, beloved Blossom put a stunning fact bluntly: „I am awfully sorry, but Helen fall passionately in love with me. Despite our twelve year age difference, we perfectly fit together and want to celebrate our engagement on Christmas Eve with your agreement. Believe me, I do not want to hurt you brother, for I feel the pain myself.“ „That’s a fine mess!“ philosophized the Christ child. Jonathan’s eyes were getting bigger, as he felt like a naughty kid, getting a strike with the rod from Santa Claus. He wept. Helen put her hand comfortingly around his shoulder. Had he not said that love bears everything? Once again the im-patient had become the loser in a relationship game.

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